Impressionen aus Weinlese und Herbst 2022
Nach dem extrem feuchten und kühlen Sommer 2021 zeigte der Sommer 2022 das gegenteilige Extrem – viele Wochen durchgehende Trockenheit! Als die Natur kurz vor dem Kollaps stand, begann es kurz vor der Weinlese 2022 endlich wieder zu regnen. Gerade so viel, dass die Böden in unseren Rebflächen genug Wasser für ein paar Tage aufnehmen konnten. Für die Natur, z.B. viele Bäume an den Bergkuppen des Pfälzerwaldes, war das leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber dann regnete es mehr oder weniger regelmäßig während der ganzen Lesesaison, und die Natur erholte sich spürbar. Jeden Tag, an dem es nicht regnete, ernteten wir vollreife, saftige Trauben und verarbeiteten diese im Weinkeller.
Die Trauben waren im Topp-Zustand, nur mit etwas kleineren Beeren. Die Erntemenge fiel aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit etwas geringer aus. Jetzt im Herbst präsentiert sich unsere schöne Pfalz mal wieder von einer besonders charakteristischen Seite – man kann sie riechen und schmecken, trinken und essen. Draußen im Feld duftet es nach frischem Grün oder nach Trester, denn die Überreste der gepressten Trauben bringen wir zurück in die Weinberge. In den Gassen von Gimmeldingen vernimmt man die verschiedenen Aromen der alkoholischen Gärung aus den Weinkellern.
Unser letzter Erntetermin am 5. Oktober zum Abschluss der Weinlesesaison war ein Höhepunkt: Nachdem die Sonne den Tau des nächtlichen Nebels abgetrocknet hatte, ernteten wir bei herrlichem Sonnenschein grandiose Riesling-Trauben in unserer besten Lage, dem Königsbacher Idig. Was für süße Trauben! Der regelmäßige Regen in den letzten Wochen hat die Lese ein wenig verzögert. Dennoch konnten wir die wunderbaren Qualitäten dieses Weinjahrgangs unbeschadet in den Weinkeller einfahren. Während die intensiven Farben und Aromen unserer Trauben nun vom Licht geschützt in den Tanks und Fässern ihre Wirkung entfalten, entwickeln sich die Farben in der Natur und den Rebflächen gerade zu einem optischen Genuss – zum Wohl die Pfalz!
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